Zero Waste Haarentfernung

1. Viel unnötiger Müll und Plastik

Haarentfernung ist eine kulturelle und persönliche Angelegenheit, ob bei Frauen oder Männern. Es gibt die Ganzkörperhaarentfernung, welche vor allem bei Frauen in bestimmten Regionen wie etwa in Teilen Indiens, Afrikas, Brasiliens und vielen islamisch geprägten Ländern selbstverständlich ist. Hier in Europa wird häufig die Haarentfernung bestimmter Körperteile praktiziert (Gesicht, Achseln, Beinen und Intimbereich etc.). Jede Frau und jeder Mann entscheidet für sich, was richtig ist.

Es gibt verschiedene Methoden, welche unterschiedlich viel Müll verursachen. Ich werde in diesem Beitrag auf das Rasieren und Epilieren (inkl. Waxing und Sugaring) eingehen, hingegen aufgrund mangelnder persönlicher Erfahrung auf die dauerhafte Haarentfernung verzichten.

Sicher ist, dass sich weltweit viele Männer und Frauen regelmäßig rasieren und eine große Zahl davon Einweg-Rasierer oder Systemrasierer (Austauschen von Klingen) mit Rasierschaum aus Sprühdosen verwendet, welche teuer sind und viel Müll verursachen. Mein Mann und ich haben jahrzehntelang Systemrasierer mit Rasierschaum aus der Sprühdose benutzt und somit Unmengen von Müll verursacht. Damit ist jetzt Schluss, weil es tolle plastikfreie bzw. Müll reduzierende Alternativen gibt. Wirklich Zero Waste ist nur das altmodische Rasieren mit Rasiermesser, Seife und Pinsel, wobei das sehr viel Geschick abverlangt und für die Mehrheit kaum in Frage kommt.

2. Plastikfreies rasieren mit Rasierhobel

Die Rasierhobel sind keine neue Erfindung, denn es gibt sie schon seit sehr langer Zeit. Viele von Ihnen erinnern sich vielleicht an den Vater oder Großvater, der mit Rasierhobel, Seife und Pinsel nass rasiert hat. Somit greifen wir eine altbewährte Methode wieder auf, welche wenig Müll (Rasierklingen) verursacht und sehr langlebig ist.  Sie eignen sich zudem für alle Körperstellen. Rasierhobel sind entweder ganz aus Metall oder aus Metall mit einem Holzgriff und kosten circa 20 bis 40 Euros.  Es gibt sie in Unverpacktgeschäften oder Onlineshops zu kaufen. Plastikfreie Onlineshops im deutschsprachigen Raum sind Monomeer, Laguna, Plasno, Plasticarian (Österreich) und Nur Pur (Schweiz). Natürlich können Sie einen Rasierhobel auch gebraucht kaufen, was viel günstiger ist. Rasierhobel sind sehr langlebig und langfristig günstiger als die Wegwerfmodelle. Zudem verursachen kaum Müll.

Mein Mann hat zu Weihnachten einen Mühle Rasierhobel aus Metall mit Rasierseife und Pinsel aus dem Unverpacktladen erhalten (siehe Bild oben). Seit gut einem Monat rasiert er sich das Gesicht mit diesem Set und ist sehr zufrieden damit. Es verlangt am Anfang etwas mehr Zeit, Geduld und Geschick, aber er hat sich bereits nach ein paar Tagen sicher und gut damit gefühlt. Das Rasierergebnis ist besser als mit dem Systemrasierer. Wichtig ist einfach, dass Sie den Pinsel zuerst nass machen, dann über die Rasierseife streifen und die Seife 1-2 Minuten auf der zu rasierenden Stelle einwirken lassen. Dann setzen Sie den Hobel in 30 Grad zum Haarwuchs an und rasieren mit wenig Druck Ihre Haare ab. Am Schluss spülen Sie den Pinsel kurz aus und lassen ihn und den Rasierhobel trocknen. Die Rasierklingen können Sie mehrfach verwenden. Sobald sie nicht mehr gut schneiden, bitte sofort auswechseln. Es gibt Klingen im 5-er oder 10-er Paket für ein paar Euros im Supermarkt oder bei Onlineshops zu kaufen. Da sie 100 Prozent aus Metall sind, können sie rezykliert werden.

Ich verwende zur Zeit für Beine, Achseln und Intimzone den Systemrasierer mit Rasierschaum aus der Sprühdose. Sobald die Dose leer ist, werde ich mit dem Rasierhobel und Seife rasieren. Gerne berichte ich Ihnen dann von meinem Rasiererlebnis. In der Zwischenzeit empfehle ich Ihnen den Beitrag von Caro auf ihrem Blog ein bisschen grüner, wo sie detailliert über das Rasieren mit Rasierhobel berichtet. Oder Sie schauen sich das Video von Olga auf zerowastelifestyle an.

Fazit: Rasieren mit dem Rasierhobel ist günstig in der Anschaffung, braucht keinen Strom, ist sehr langlebig, verursacht kaum Müll und ist schmerzfrei.

3. Müll reduzierendes Rasieren mit Rasierapparat

Elektrische Rasierergeräte sind mehrheitlich aus Plastik, verbrauchen bei der Produktion viele Ressourcen und bei jeder Anwendung Strom. Sie rasieren zwar weniger gründlich als die Nassrasur, dafür sind sie unkomplizierter in der Anwendung und es besteht kaum Verletzungsgefahr. Bei sorgfältiger Handhabung können sie viele Jahre verwendet werden. Sie sind teuer in der Anschaffung (circa 50 bis 200 Euros), können aber auch gebraucht gekauft werden. Solange das Gerät funktioniert, verursacht es keinen Müll. Wenn es hingegen defekt ist und nicht mehr repariert werden kann, entsteht eben mehr Müll als beim Rasierhobel.

Fazit: Rasieren mit dem Rasierapparat ist teuer in der Anschaffung, braucht Strom, ist relativ langlebig, unkompliziert, verletzungs- und schmerzfrei und somit eine gute Alternative.

4. Epilieren mit Epiliergerät, Waxing und Sugaring

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Epiliergeräte bestehen wie Rasierapparate größtenteils aus Plastik, verbrauchen bei der Produktion viele Ressourcen und bei jeder Anwendung Strom. Sie können aber bei sorgfältiger Handhabung viele Jahre verwendet werden. Sie kosten circa 30 – 80 Euros und sind somit günstig bis teuer in der Anschaffung. Die Haare werden hierbei nicht an der Oberfläche abgeschnitten wie beim rasieren, sondern samt den Wurzeln mittels rotierender Walzen herausgerissen. Solange das Gerät funktioniert, verursacht es keinen Müll. Wenn es hingegen defekt ist und nicht mehr repariert werden kann, entsteht eben mehr Müll als beim Rasierhobel.

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Waxing nennt man die Epilierung mit kaltem oder warmem Wachs. Dabei werden die Haare mit der Wurzel ausgerissen. Das können Sie zuhause mit einem gekauften Wachssets selbst machen oder zur Kosmetikerin gehen, was bei schmerzempfindlichen Menschen empfehlenswert ist. Diese Variante verursacht wenig Müll, falls sie ein einfaches Seit mit Wachsstreifen verwenden. Sie können den Wachs auch selber herstellen, siehe dazu das Rezept bei Freundin.

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Sugaring ist ähnlich wie Waxing, aber statt Wachs wird zur Haarentfernung eine elastische Masse aus Zucker, Zitronensaft und Wasser verwendet. Ich kenne diese Methode aufgrund meiner früheren beruflichen Aufenthalte im Mittleren Osten. Es verursacht etwas weniger Schmerzen als das Waxing, wobei das Resultat noch besser ist. Es gibt Sugaring Sets im Supermarkt oder online zu kaufen, wobei ich das nie versucht habe. Sie können Sugaring auch bei der Kosmetikerin machen lassen, was bei schmerzempfindlichen Menschen empfehlenswert ist. Auch diese Variante verursacht wenig Müll. Sie können die Sugaringpaste auch selbst machen, siehe dazu das Rezept bei Smarticular.

Der große Nachteil vom epilieren mit einem Epiliergerät, Waxing oder Sugaring sind die Schmerzen, egal ob Sie es selbst oder bei der Kosmetikerin machen lassen. Ich habe epilieren mit Epiliergerät und Wachs selbst vor Jahren versucht, bin aber kläglich daran gescheitert, weil ich mir diese Schmerzen einfach nicht antun konnte. Bei der Kosmetikerin verursacht Waxing und Sugaring zwar auch Schmerzen, aber das habe ich besser ertragen können. Leider ist diese Behandlung ziemlich teuer, weshalb ich inzwischen beim Rasieren angelangt bin. Zudem müssen die Haare mindestens 0.5 cm lang sein, damit sie epiliert werden können. Ich finde diese Übergangszeit ziemlich lästig. Der große Vorteil ist, dass eine epilierte Stelle circa 3 Wochen haar frei bleibt und kaum Pickel entstehen. Zudem verringert sich bei regelmäßiger Anwendung die Haardichte, d.h. die Haare wachsen viel weicher nach.

Fazit: Epilieren ist eine gute Sache, verursacht bei der Anwendung wenig Müll, ist günstig bei der Selbstanwendung und für Menschen geeignet, welche nicht so schmerzempfindlich sind.

2 Gedanken zu „Zero Waste Haarentfernung“

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