Emails verursachen Treibhausgase

1. Carbon Footprint

Der CO₂Fussabdruck, meist englisch «Carbon Footprint» genannt, ist ein Mass für die gesamten CO₂-Emissionen, die direkt oder indirekt bei der Herstellung eines Produkts anfallen oder durch eine Aktivität verursacht werden. Gemessen wird er in CO₂-Äquivalenten (CO₂-eq). Der Carbon Footprint beruht auf dem Konzept des ökologischen Fussabdrucks. Dieser steht für die Fläche, die notwendig ist, um Nahrung und Kleidung für eine Person zu produzieren und die Energie bereitzustellen, die sie verbraucht. Hinzu kommt der Boden, der für die Entsorgung des Mülls und zum Binden des freigesetzten CO₂ benötigt wird.

Wie gut, dass es das Internet gibt. Da ist alles virtuell, und das ist doch gleichbedeutend mit umweltfreundlich. Oder etwa nicht? Haben Sie auch nie darüber nachgedacht, was ihr täglicher CO₂ Ausstoß ist, wenn Sie Emails erhalten, verschicken und Internet Recherchen machen? Falls nicht, sind Sie in guter Gesellschaft. Ich bin im Buch von Julian Vidal, ça commence par moi, darauf gestoßen und hatte ein sehr schlechtes Gewissen: Jahrzehntelang habe ich völlig unbedarft Mails verschickt, meine Mailbox selten geleert und häufig Internetrecherchen gemacht. Denn eigentlich ist es ja logisch, dass das Internet viel Strom braucht, oder?

2. Auch Mails haben einen CO₂-Fussabdruck

Während wir längst wissen, dass eine Flugreise oder eine Autofahrt den CO₂-Ausstoß erhöhen und unseren CO₂-Fußabdruck vergrößern, kommt uns das kaum in den Sinn, wenn wir ein E-Mail verschicken. Dabei hat auch jedes einzelne E-Mail einen kleinen CO₂-Fußabdruck. Die französische Fernsehanstalt France Télévisions hat berechnet, dass ein Angestellter bei durchschnittlichem E-Mail-Verkehr pro Tag genauso viele Treibhausgase produziert wie bei einer 11 Kilometer langen Autofahrt. Dazu kommen ca. 12 Liter Wasser für die Kühlung von Servern. Die stromfressende Infrastruktur des Internets besteht aus Daten- und Rechenzentren mit ihren Servern und Kühlaggregaten, aus Mobilfunkstationen und Internet-Routern – und aus den Millionen einzelnen Endgeräten der User: Smartphones, PCs, Laptops, Tablets, Spielkonsolen und so weiter.

„Wenn das Internet ein Land wäre, würde es in der Rangliste der Stromverbraucher ungefähr den dritten Platz belegen, also direkt hinter China und den USA“ (Gary Cook, Spezialist für digitale Technologie, Greenpeace).

Was sind die Ursachen der E-Mail-Verschmutzung und wie kann man sie vermeiden? Bitte schauen Sie sich das interessante Arte Interview mit Gary Cook von Greenpeace an.

3. Was kann ich tun?

  • Weniger Emails versenden
  • Zahl der Email Empfänger reduzieren
  • Emails regelmäßig in meiner privaten und professionellen Mailbox löschen
  • Fotos in niedriger Auflösung schicken
  • Papierkorb und Spamordner regelmäßig leeren
  • Unnötige Newsletters und Werbemails abbestellen
  • Spamfilter gegen unerwünschte Emails installieren

4. Was machen die 4 Internet Giganten?

Tatsächlich gibt es unter den vier Internet-Giganten Google, Facebook, Amazon und Microsoft veritable Wegbereiter, was die Verwendung von erneuerbaren Energien betrifft. „Apple, Google und Facebook haben sehr große Mengen an erneuerbaren Energien benutzt. In der Regel nutzen sie 100 bis 200 Megawatt Solar- und Windenergie, um die immer moderneren Rechenzentren zu versorgen“, sagt Gary Cook von Greenpeace.

Weniger erfreulich sei das Umweltbewusstsein bei Amazon: „Amazon hat sich schneller entwickelt als erwartet und die Verwendung von erneuerbaren Energien kann mit dem Wachstum des Unternehmens nicht mithalten. Sie haben es bis heute nicht geschafft, ihre Versprechen für 2014 einzuhalten.“

Wir als Konsumentinnen und Konsumenten können nun selbst entscheiden, welche Anbieter wir benützen. Haben Sie schon mal von Ecosia (Wikipedia) gehört, der Suchmaschine die mit ihrem Profit Bäume pflanzt (Ecosia)?

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