zero waste

Zero waste heißt übersetzt „null Müll“, aber auch „null Verschwendung“.
Gemeint ist, ein Leben zu führen, bei dem kein (bzw. möglichst wenig) Abfall produziert und keine Rohstoffe verschwendet werden. Alle Rohstoffe, die benutzt und dann nicht mehr gebraucht werden, sollen wiederverwendet oder neu verwertet werden. Im optimalen Fall entsteht ein geschlossener Ressourcenkreislauf.

Die 5 Zero Waste Regeln:

Refuse – nicht annehmen und vermeiden
Ablehnen von unnötigen Dingen wie Einkaufstaschen, Gemüse- und Früchtetüten, Werbesendungen, Gratismustern, Gratiszeitungen, Kulturbeuteln in der Businessclass, Vermeiden von Verpackungen etc.

Reduce – reduzieren
Auto weniger benutzen, beim Einkaufen die Anzahl Lebensmittelverpackungen verringern und durch unverpackte Lebensmitttel ersetzen, Anzahl ausgedruckter Seiten im Büro reduzieren etc. Ein Essplan für die Woche und Einkaufslisten helfen, damit man nur das kauft, was man tatsächlich auch braucht.

Reuse – wiederverwenden und reparieren
Die Gebrauchsdauer von Gegenständen lässt sich verlängern, indem wir Gegenstände wieder und wieder verwendet. Wir bevorzugen wiederverwendbare Behälter und Geräte, aus nachhaltigen Materialien (zum Beispiel: Glas, Stoff, Metall anstelle von Plastik). Es geht um ein kollektives Konsummodell, indem man Occasionsartikel (z.B. von Secondhand Geschäften oder online) kauft und Gegenstände (Haushaltsgeräte, Fahrräder, Möbel, Schuhe, Kleider etc.) repariert anstatt neue zu kaufen.
Eine Mutter hat an unserer Schule einen erfolgreichen WhatsApp Flohmarkt gegründet, auf dem Familien Dinge in gutem Zustand an andere Familien verkaufen, wie Spielsachen, Bücher, Haushaltsartikel, Kleider, Möbel etc.
Viele Dinge lassen sich heutzutage auch mit passenden Apps von privaten oder professionellen Anbietern ausleihen.

Recycle – recyceln
Alles, was man nicht ablehnen, reduzieren oder eben wiederverwenden und reparieren konnte, muss logischerweise recycelt werden. Recycling wird je nach Land, Region oder Stadtkreis unterschiedlich gehandhabt. In unserem Stadtkreis in Paris gibt es 3 Tonnen: eine für Glas, eine für andere wiederverwertbare Materialien (Papier, Karton, Plastik, Aluminium, Metalldosen, defekte Haushaltsgeräte) und eine für den Restmüll. Kleider werden zwei Mal pro Jahr pro Gebäude abgeholt oder können in Metallkontainern zum Recyceln entsorgt werden.

Rot – kompostieren
Auch wenn man keinen Garten hat, kann man die örtliche Kompostierungsanlage oder die Biotonne vor der Tür nutzen. Kompostieranlagen gibt es auch in der Stadt Paris. Aus diesem Kompost wird Erde oder Biogas gewonnen, womit Gebäude beheizt werden.

Fazit
Hält man sich an diese Regeln, sollte es theoretisch möglich sein, keinen (möglichst wenig) Müll mehr zu produzieren.

Wir setzen diese Regeln seit Oktober 2018 um und haben dadurch unseren monatlichen Restmüll von 65 auf 10 Liter reduziert. Wir blieben dabei und versuchen, noch weniger Müll zu produzieren und berichten Ihnen in unserem Blog von unseren Erfahrungen und Herausforderungen.